17.07.2016: 2. Großglockner Bergduathlon
Unermüdlich – bis der nächste Wettkampf ruft!
Immer noch beeindruckt von der ersten Austragung des Großglockner Bergduathlons im vergangenen Jahr, suchte Jürgen Eisfeld von der Gaensefurther Sportbewegung erneut die Herausforderung über die zwei kräftezehrenden Wettkampftage. Zu der Bike Challenge, dem 17 Kilometer langen Radrennen über die Großglockner Hochalpenstraße bis hinauf zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe, startete der Veranstalter die 600 Teilnehmer mit einer halben Stunde Verspätung. Es hatte geschneit und ganz oben auf dem Dach der Republik sollten die Finisher Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt erwarten. In Serpentinen ging es durch das Glocknermassiv und vorbei an Berghütten und Liftanlagen trat Eisfeld unermüdlich in die Pedale. Gegen zwölf Prozent Steigung, gegen Wind und Eiseskälte: „Wer bergauf friert, der fährt halt zu langsam“, resümierte Eisfeld schließlich nach 1.584 Höhenmetern und schlürfte genüsslich an seinem warmen Tee. Das Gesichtsfeld dürfte sich dann noch weiter geöffnet haben, denn in der Altersklasse 70-Plus war Eisfeld mit einer Zeit von 01:48:31 Stunden der Schnellste auf dem Rad. Und nur für den Fall, dass der rüstige Senior doch mal zu frieren beginnt, wurde dem Erstplatzierten ein Gutschein für ein wärmendes Radtrikot überreicht.
Viel Zeit zur Regeneration blieb den Athleten nicht, denn zu einem Duathlon stand noch die entsprechende Laufeinheit an. Mit besseren Wettervoraussagen für den nächsten Tag, nahmen 1.200 Teilnehmer das gleiche Ziel wie bei der Radeinheit ins Visier, der Weg war ein anderer. Während Petro Mamu mit einer Siegerzeit von 01:10:25 Stunden dem Glockner regelrecht hinauf zu fliegen schien, quälte sich eine nicht enden wollende Läuferkette durch den urigen Gebirgskamm. Eisfeld war vorbereitet, kannte den anspruchsvollen Kurs nur zu gut. Schon vom Weiten war das hohe Plateau sichtbar und die Musik vom Ziel schien immer lauter zu werden. Zahlreiche Zuschauer puschten die Läufer mit Zurufen Meter für Meter hinauf. Doch wieder setzten starke Winde ein und der Regen ließ nicht lange auf sich warten. So ist das eben im alpinen Gelände, ein Kampf mit den Naturgewalten und mit sich selbst. Dass Eisfeld am Ende nicht nur diesen, sondern auch den gegen seine sportlichen Konkurrenten bravourös meisterte, erfreute den Unermüdlichen zutiefst. Bequem ging es mit dem Bus zurück nach Heiligenblut zur Siegerehrung. Warm eingepackt, drückte sich der Athlet tief in seinen Sitz: „Fünf Minuten schneller als im vorigen Jahr und das bei diesem Mistwetter!“ Jetzt mal fünf Minuten zufrieden die Beine baumeln lassen – bis der nächste Wettkampf ruft…
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Bärbel Eisfeld