06.09.2020: 4. Fiener-Cross Parchen
Verwirrung auf dem Podest
Zwei Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung in der Gesamtwertung auf dem Podest
Die gute Stimmung beim Parchener Fiener-Crosslauf war den Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung noch in guter Erinnerung, als die Lauffreunde nach einjähriger Pause erneut in Richtung Genthin aufbrachen. Von den ausliegenden Anmeldelisten wurde die Euphorie nur leicht gebremst, was noch einmal die besondere Situation stattfindender Laufveranstaltungen in Erinnerung rief. Ansonsten offerierte sich die Parchener „Klapperhalle“ im erhofften Normalzustand. Hinter den gut sortierten Anmeldeständen begrüßten die freundlichen Parchener Laufsocken ihre Teilnehmer und gaben die entsprechenden Startunterlagen aus. Nicht nur die große einladende Bühne und der ausgeschriebene Heidel-Event-Pokal für die stärkste Mannschaftsleistung spornten die Läufer an. Auch allerhand selbstgebackener Kuchen und frisch gepufftes Popcorn versüßten die Luft und waren für viele Teilnehmer ausgemachtes Ziel.
Neu im Programm war ein Halbmarathon über zwei Elf-Kilometer-Runden, welcher mit Bode-Runner Dirk Meier als erster Start auf die Strecke geschickt wurde. Bevor die Sechs- und Elf-Kilometer-Läufer dann los durften, erfolgten die Zieleinläufe der Kurzstrecken über 600 Meter und drei Kilometer. Damit waren ausreichend Hände vorhanden, die dem Läufernachwuchs einen begeisterten Empfang bereiteten. Warm geklatscht und mit gehörig Adrenalin im Blut, gehörte die Streckenführung nun ganz und gar der Mitteldistanz. Das Dreikilometerschild war gerade passiert, als die schnellsten Halbmarathonis in ihrer zweiten Runde nun die Läuferschar der Mitteldistanz überholten. Im Führungstrio lief Meier stark und nahm die antreibenden Wünsche seiner Lauffreunde für die letzten neun Kilometer gerne mit. Am Getränkestand trennten sich dann die Sechser- und die Elfer-Strecken. Stefan Sindermann freute sich über mehr Platz und setzte zu einem langen Endspurt an, was ihn in seiner Altersklasse M45 prompt auf den zweiten Platz katapultierte. Die Sportler bewegten sich durch so klangvolle Namen wie Hüttermühle, Alte Burg oder Wiechenberg und nicht weit entfernt wäre man in Mützel gelandet. Am letzten Getränkestand misslang mal wieder der Bechereinwurf. Schnell gebückt und wieder Fahrt aufnehmen, bevor die Verfolger von hinten zu nahe kommen! Vorbei an dichten Kiefernwäldern und frisch geschlagenem Holz, war bald wieder die Ortslage Parchen erreicht. Falk Heidel begleitete die ankommenden Läufer mit passenden Kommentaren in das Ziel, wo auch gleich Obst und Getränke gereicht wurden.
Heidel wechselte zur Siegerehrung in die Klapperhalle und an den großen Tischen fanden die vielen Sportgruppen ausreichend Platz für ihre vereinsinternen Auswertungen. Die weitgereisten Gaensefurther spekulierten sogar auf den großen Mannschaftspokal. Meier konnte seinen dritten Platz in der Gesamtwertung des Halbmarathons über die Ziellinie bringen und wurde auch für den zweiten Platz in seiner Altersklasse geehrt. Eine Aufregung dann, als der Name Fümel fiel: „Christa du musst auf die Bühne, du hast den dritten Platz!“, wurden der in der Altersklasse W65 startenden Sportlerin die Sporen gegeben. Verdutzt, als Platz zwei und eins dann von Männern besetzt wurden – da stimmt doch was nicht! Nein, nicht Fümel war aufgerufen, Kühnel vom SV Angern musste auf die Bühne und dann passte auch wieder das Männer-Podest. Mit eingezogenen Kopf reihte sich die Verdutzte wieder in ihrer Riege ein. Als dann wieder so ein ähnlicher Name fiel, fragte Fümel noch einmal nach, bevor sie ein zweites Mal das Podest bestieg. „Hey, du hast dich um einen Platz verbessert!“, foppten die Lauffreunde und ließen Fümel für ihren zweiten Platz hochleben. Richtig ab ging es am Tisch, als Ehemann Harald auf die Bühne beordert wurde. Als Sieger seiner Altersklasse M65 über 11,5 Kilometer war der Jubel nicht mehr zu bremsen. Mit der Mannschaftswertung kam dann die Ernüchterung zurück, denn die Bode-Runners hatten die Rechnung ohne die heimstarken Vereine gemacht. Durch die Vielzahl von jungen Startern auf den Kurzstrecken, waren die Gaensefurther chancenlos und traten mit einem guten sechsten Platz von insgesamt 27 Teams zufrieden die Heimreise an.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner
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