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14.07.2018: 17. Wasser World Triathlon Hamburg

Endlich mal richtiges Alsterwasser

Auf dem Weg vom Quartier bis zum Startbereich wurden die Rennräder noch geschont. Das Klickern der Hinterräder schob sich durch die U-Bahn-Station und nach der letzten Treppe hinaus zum Jungfernstieg erschloss sich den Teilnehmern die komplette Szenerie. Vom Moderator und DJ gekonnt angeheizt, tauchten die Teilnehmer am Schwimmstart bereits seit den frühen Morgenstunden in die Alster ab. Die zahlreichen Verkaufs- und Informationsstände der Triathlonmesse waren gut besucht, so dass sich das Rad nur im behutsamen Slalom durch die Menschenmassen schieben ließ. Endlich war der Check-in am Wechselgarten erreicht. Der ganze Ballindamm war dafür eingezäunt und in vier Reihen wurde der Platz für 5.000 Rennräder vorgehalten. Nach der technischen Überprüfung durch die Kampfrichter galt es nun den ausgewiesenen Rad-Stellplatz zu finden. Dazu immer wieder die Lautsprecherdurchsagen: „Bitte g a n z rechts halten!“ Die fertigen Schwimmer patschten barfüßig auf einem endlos blauen Teppichboden zu ihren Rädern und die zurückkommenden Radler steuerten ihre Bikes im Laufschritt wieder zum Stellplatz, um die abschließende Laufeinheit zu absolvieren. Ein emsiges Kommen und Laufen in alle Richtungen und Renate Liedtke von der Gaensefurther Sportbewegung mittendrin. Dem ausgeklügelten System um Cheforganisator Oliver Schiek von der Ironman Germany GmbH mit seinen unzähligen Helfern war es zu verdanken, dass dieses Gewusel geordnet und zeitkonform ablief. Mit über 10.000 Anmeldungen auf den unterschiedlichen Distanzen war der World Biggest Tri restlos ausgebucht.

Liedtke hatte nun alles für den Wechsel auf das Rad vorbereitet und eilte mit Schwimmbrille und Badekappe bewaffnet wieder zurück in Richtung Schwimmstart. Es war ihr erster Start in der Hansestadt und bis auf die Generalprobe in Wischer (wir berichteten) auch erst der zweite Triathlon in ihrem Leben. Mit einem entsprechenden Kribbeln im Bauch verschwand sie in ihrem Startblock, in dem ausnahmslos alle eine grüne Badekappe trugen. Die Erwärmung bei flotten Rhythmen nahm etwas Anspannung und beim Sprung in die Alster freute sich doch tatsächlich ein Sportler, endlich mal richtiges Alsterwasser zu Gesicht zu bekommen. „Noch fünf Minuten bis zum Start!“, sortierten sich die Schwimmer an der gespannten Leine im trüben Alsterwasser. Alle zehn Minuten wurden 170 Teilnehmer auf die Reise geschickt, die über die Jedermann-Distanz 500 Meter in der Alster schwammen, anschließend 20 Kilometer Rad fuhren und fünf Kilometer laufen mussten. Das Schwimmen lief gut und dankbar streckte Liedtke dem Helfer ihren Arm entgegen, der alle Ankommenden aus dem Wasser fischte, um auf die schräge Rampe zum Ausstieg zu gelangen. Nun nahm der blaue Teppichboden seinen Lauf und angespornt vom Beifall der zahlreichen Zuschauer ging es schnellstmöglich zum Rad-Stellplatz. Sabine Börner, die sich dort bereits auf ihren Start vorbereitete, schickte noch alle guten Wünsche hinterher, bevor Liedtke mit den Pedalen an den Füßen auf die Radstrecke ging. Schnell und voll war der Kurs, so dass das Windschatten-Fahrverbot stellenweise schwer einzuhalten war. Um auf 20 Kilometer zu kommen, mussten zwei Runden gefahren werden, die zum Teil mit gefährlichen S-Kurven und Bodenwellen gespickt waren. Den Wallringtunnel kannten die Runners schon vom Marathon und auch Speicherstadt, Landungsbrücken, Fischmarkt und die Lombardsbrücke waren Hamburger Highlights, die auf der Radstrecke vorbeirauschten. Als Liedtke dann die fünf Kilometer lange Laufstrecke an der Alster in Angriff nahm, war auch Börner gestartet und Familie Geist absolvierte an diesem Tag noch die Jedermann-Disziplinen als Staffeleinheit.

Doch die Dosis Alsterwasser reichte den Aktiven der Gaensefurther Sportbewegung noch lange nicht. Während am Abend live verfolgt wurde, wie sich bei den Profis die Deutsche Laura Lindemann auf den zweiten Platz in der laufenden Sprint-WM-Serie (750 m, 21 km, 5 km) nach vorne kämpfte, gehörte der Sonntag ganz den Athleten auf der olympischen Distanz (1,5 km, 40 km, 10 km). Hier startete Liedtke erneut für die Staffel auf der 1,5 Kilometer langen Schwimmstrecke, gefolgt vom Radfahrer Jonathan Wendler und Claudia Geist auf den abschließenden fünf Kilometern der Laufstrecke. Der gesamten Dosis stellten sich 4.800 Athleten, darunter auch die Gaensefurther Kirsten und André Geist, Jens-Uwe Börner sowie Detlef Hofer aus Staßfurt. Auch Paul Thüne aus Egeln war nicht das erste Mal in Hamburg mit am Start. Hielt sich die Sonne am Vortag diskret zurück, strahlte sie zu den Wettkämpfen der Olympischen Starter ganz ohne Wolken-Pause. Börner absolvierte seine so unbeliebte Schwimmeinheit erfreulich gut. Sollte er endlich die richtige Kraultechnik für sich entdeckt haben? In den folgenden Disziplinen nahm er nochmal ordentlich Fahrt auf und verwies so manchen Kontrahenten auf die hinteren Plätze. André Geist entdeckte bei der intensiven Erwärmung Muskelgruppen, die er vorher noch nie so wahrgenommen hatte und schloss vielleicht auch deswegen sein Hamburg-Event äußerst zufriedenstellend ab. Gattin Kirsten Geist unterbot ihre Zeit aus dem Vorjahr um ganze vier Minuten, was wieder einmal ihren guten Trainingszustand wiederspiegelt. Unter dem Beifall der begeisterten Zuschauer wurden alle Finisher förmlich in das Ziel gejubelt und alsbald verwandelte sich so manch gequältes Antlitz in einen stolzen und zufriedenen Gesichtsausdruck. Vor allem Liedtke feierte mit 60+ ihre neue Sportart und genoss den Einlauf mit ihrem Staffelteam. Der Abend schloss mit dem spektakulären Finale in der Mixed-Team-Weltmeisterschaft, wobei auch hier Frankreich die Nase vorn hatte.

Autorin: Sabine Börner




Letzte Änderung: 29.07.2018
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