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08.10.2022: WM Ironman Hawaii

Ein Traum wurde wahr

Wie es Steffen Fleischer zur Weltmeisterschaft im Ironman auf Hawaii und dort ins Ziel geschafft hat

Im August hatte sich Steffen Fleischer in Polen für die Weltmeisterschaft im Ironman qualifiziert, am Sonnabend ging er auf Hawaii an den Start. Der Triathlet und Stadtrat möchte zum Sport animieren.

Es ist der Traum eines jeden Triathleten: einmal im Leben beim Iron[1]man in Hawaii dabei zu sein. Steffen Fleischer, der Chef des Gesundheitszentrums in Aschersleben und CDU-Stadtrat, hat schon einige Langdistanz-Triathlon-Wettkämpfe mitgemacht, bei dem zunächst 3,86 Kilometer geschwommen dann 180 Kilometer per Rad zurückgelegt und zu guter Letzt auch noch der Marathon über mehr als 42 Kilometer gelaufen wird.

Mit Erfolg: Der Ascherslebener kam bei seinem vierten Ironman-Rennen in diesem Jahr nach 11:25:51 Stunden ins Ziel. In seiner Altersklasse der Männer von 55 bis 59 Jahren belegte er damit den 108. Platz der insgesamt fast 400 Starter, die sich zuvor als Sieger oder Zweitplatzierte bei den Rennen der letzten Jahre dieser weltweiten Rennserie qualifiziert hatten.

Für den 57-jährigen Extremsportler war es eine Herausforderung, für die er hart trainiert hatte. Am Sonnabend erfüllte er sich seinen Traum. Er nahm an der zweiten WM in diesem Jahr teil. Im Januar hatte er aufgrund seiner starken Ergebnisse 2021 an einer Verlosung von 50 zusätzlichen Startplätzen für Hawaii teilgenommen und einen Platz gewonnen. Für die WM muss man sich eigentlich qualifizieren. Doch nach zwei Jahren Ausfall hatten sich Qualifikanten angestaut. Der Veranstalter teilte ihm im Juli mit, dass er die Zusage nicht einhalten könnte und er den Startplatz verschieben müsste. Dabei hatte Fleischer schon die Flüge und die Reise komplett für sich, seine Partnerin und die beiden Kinder gebucht. Nur eine Möglichkeit blieb: eine direkte Qualifikation.

Je nach Starterzahl der 70 offiziellen Rennen der Iron[1]man-Serie auf der ganzen Welt dürfen der Altersklassen-Sieger, der Zweitplatzierte und manchmal auch der Drittplatzierte nach Hawaii fahren. Noch im Juni hatte Fleischer eine direkte Qualifikation als „eigentlich aussichtslos“ angesehen. Nachdem Fleischer bereits an der nachgeholten WM in Utah im Mai und der EM in Frankfurt/Main im Juni (Platz 12) teilgenommen hatte, konnte er im August in Polen einen der direkten Startplätze für Hawaii holen. Und das sei ihm gelungen, berichtete Steffen Fleischer glücklich vor dem Abflug. „Ich habe mich jetzt direkt qualifiziert.“

Den Altersklassensieg verpasste Fleischer in Gdynia  nach fast elf Stunden nur um  15 Sekunden. Aber das sei ihm  aufgrund der geschafften Quali  letztlich egal gewesen. „Es ist  schon ein schönes Gefühl, dass  ich mich jetzt nicht über solch  ein Legacy-Programm, sondern direkt qualifiziert habe.“  Die Achillessehne bereitet  ihm noch Probleme, doch es  läuft wieder besser, sagte er. In  Utah lief er den Marathon in  4:12 Stunden, in Polen in 3:45.  „Meine Bestzeit liegt bei 3:23  beim Triathlon.“

Fleischer freut sich auf das  Erlebnis mit seiner Familie.  Dass sie dabei ist, motiviert besonders. Am vergangenen Freitag ging es von Frankfurt/Main  über San Francisco nach  Hawaii. Rund 400 Deutsche  sind unter den 5000 Teilnehmern, „so viel wie noch nie“,  weiß Fleischer. Die Frauen  starteten deshalb bereits am  Donnerstag mit einigen Männer-Altersklassen, das Hauptrennen war am Sonnabend.  Fleischer startete mit den 400  Sportlern seiner Altersklasse  um 7.30 Uhr. 

Über das Rahmenprogramm des Reiseveranstalters  wurden Ausflüge für die Touristen sowie Trainingsausfahrten für die Teilnehmer angeboten. Für Fleischer besonders  spannend: Charlotte Vaupel  aus Gerbstedt, die er vor drei  Jahren in Aschersleben ausgebildet hat und die selbst Triathletin ist, betreute ihn vor  Ort bei dem Touristikanbieter  mit. „Sie freut sich schon und  steht an der Strecke, das ist  eine zusätzliche Motivation“,  so Fleischer vor dem Rennen. 

Steffen Fleischer wollte den  Spirit der Insel kennenlernen  und aufnehmen, deren Schönheit genießen, die Wärme des  Klimas und die Herzlichkeit  der Bevölkerung, das Aufeinandertreffen der Weltbesten.  Hawaii sei seit 1978 „schon ein  Mythos geworden“. Natürlich  will er sein Bestes geben, doch  mit den Winden, der Wärme sowie hohen Luftfeuchtigkeit   und ohne Neopren im offenen   Meer werde es eine besondere  Herausforderung, weiß Fleischer. Auch dabei war Stefanie   Nowak aus Schönebeck. Sie ist   wie Fleischer Mitglied der Gaensefurther Sportbewegung.   Weil Steffen Fleischerin der  Rangliste relativ weit oben  steht, durfte er beim Frühstück ehemaliger Hawaii-Sieger dabei sein. „Das ist ein  Highlight, wo man sich mal  austauschen und ein paar Bilder mit den Größen aus der Triathlon-Szene machen kann.“  

Der Ascherslebener war  froh, dass er sich nicht noch  mit dem Coronavirus infiziert   hat oder mit dem Fahrrad   stürzte. Bei der Trainingsradrunde vor einer Woche sei es  zwischen Ballenstedt und   Gernrode zu einer brenzligen  Situation gekommen, gesteht   er.  

Der Sportwissenschaftler  und Sporttherapeut freut sich,  dass er mit seinem Hobby auch  Menschen motivieren kann,   im Studio zu trainieren. Einfach, weil sein Hobby durch  die Berichte bekannter geworden ist. „Ich habe das ja früher  nie an die große Glocke gehängt“, bekennt er. „Meine   Hauptaufgabe ist es, möglichst   viele für den Sport und gesunde Lebensweise zu begeistern   und mitzunehmen. Triathlon   ist eine der gesündesten Disziplinen überhaupt“, betont der  Chef des Gesundheitszentrums   Aschersleben. „Das kann ich  nur jedem empfehlen.“  

Mit Rat und Tat steht Steffen Fleischer Sportlern, die  jetzt auf die lange Distanz  wechseln wollen, aber auch  Anfängern zur Verfügung. Es   ist für ihn eine Berufung, möglichst viele junge und alte   Menschen für das Sporttreiben, für Ausdauersport sowie Fitnesssport zu begeistern.   „Ich sehe mich eigentlich als  Motivator.“

Quelle: Volksstimme vom 11.10.2022 übernommen von Mitteldeutscher Zeitung, Autor: Detlef Anders

Foto: Felix Fleischer




Letzte Änderung: 27.10.2022
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