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05.08.2023: 21. Ostseeman Glücksburg

Traum mit etwas Verspätung erfüllt Triathlon

Hecklinger Thomas Vetter startet in Glücksburg erstmals über die Langdistanz

Dies Bis vor einigen Jahren war Thomas Vetter von der Gaensefurther Sportbewegung sportlich sehr aktiv, unter anderem im Lauf- und Triathlonsport. Nun holte er etwas nach, was er sich ursprünglich bis zu seinem 50. Geburtstag vorgenommen hatte.

„Ich nahm an diversen Wettkämpfen teil, absolvierte die verschiedensten Distanzen in der Landesliga, aber irgendetwas fehlte“, blickt Vetter zurück. Ein Marathon nämlich, so dass er beschloss, diesen bis zu seinem 40. Lebensjahr zu absolvieren. „Dies setzte ich auch wie geplant um.“ Doch damit hatte der Hecklinger immer noch nicht genug und so setzte er sich für die folgenden zehn Jahre ein weiteres Ziel: die Langdistanz. „Leider war dies aus verschiedensten Gründen nicht ganz so einfach, in die Tat umzusetzen. Zum 50. Geburtstag wünschte ich mir schließlich von der Familie nichts außer Zeit, um mich nun doch endlich auf eine Triathlon-Langdistanz vorzubereiten“, so Vetter.

Nun war es endlich soweit. Mit dem Rennen in Glücksburg, dem „Ostesseman“, suchte er sich bewusst eine etwas andere Langdistanz aus. Bei dieser haben die Triathleten die Möglichkeit, die 3,8 Kilometer Schwimmen in der Ostsee zu absolvieren. Es ist die einzige Langdistanz in Deutschland mit Schwimmen im offenen Meer.

So suchte er nach Unterstützung für die Trainings-und Wettkampfvorbereitung. Mit Steffen Fleischer, Vereinskamerad und erfolgreicher Hawaii-Finisher, fand er den perfekten Partner. Er schrieb die monatlichen Trainingsempfehlungen und bereitete Vetter auf diverse Trainingswettkämpfe vor. Schließlich war es nach neun Monaten intensiver Vorbereitung soweit und die vielen Trainingsstunden mit circa 100 Schwimmkilometern, 5000 Radkilometern plus 1100 Kilometern Laufen sollten honoriert werden. Von 250 gemeldeten Athleten fanden sich knapp 230 pünktlich zum Schwimmstart in der Flensburger Förde ein. Die Hymnen aller teilnehmenden Nationalitäten wurden gespielt. „führte auch bei den zahlreichen Zuschauern zu Gänsehautmomenten“, erinnert sich der Hecklinger. „Schnell noch einen Kuss von meiner Frau und einen Drücker von meiner Tochter abgeholt und dann ging es ab in die 17 Grad ,warme’ Ostsee.“

Anspruchsvolle Abschnitte

Die Veranstalter hatten nicht zu viel versprochen, der Kurs war anspruchsvoll, da der Neoprenanzug zwar vor Kälte schützte, nicht aber an Händen und Füßen und schon gar nicht vor Berührungen mancher Qualle oder höherer Wellen. „So fiel manchmal die Orientierung etwas schwer und ich war umso mehr zufrieden, als ich nach 1:20 Stunden und zusätzlichen 250 Metern den nächsten Kuss für die anstehenden 180 Radkilometer von meiner Frau erhielt.

Die Veranstalter sprachen im Vorfeld von einer leicht welligen Radstrecke – das war nicht untertrieben“, merkte Vetter an. Die ersten 45 Kilometer fuhr er zum Schnuppern etwas gemächlicher, nicht nur wegen des einsetzenden Regens, auch zum Einprägen der markanten Stellen und der vielen engen Kurven. Runde drei und vier konnte er dann etwas schneller angehen. Hinzu kam die Motivation nach jeder abgeschlossenen Runde in Form der jubelnden Frau Susi plus Tochter Elicia. „Das hat mir in einigen Situationen geholfen, als die Kräfte nachließen und ich mir die Frage stellte, wie ich die 180 Kilometer Rad schaffen soll. An den Marathon wollte ich noch gar nicht denken. Ich erinnerte mich auch immer wieder an die Worte von Steffen: ,Teile dir das Rennen gut ein und verpflege dich gut’.“

Voller Emotionen

Der Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke lief für Vetter problemlos. Es galt sechs Runden entlang der Ostsee zu laufen. „Nach der ersten Runde traf ich wieder auf meine Frau plus Tochter, wo ich mir den obligatorischen Glücksbringer in Form eines Küsschens und eines fetten Drückers abholte.“

Über seine Gegner musste er scherzhaft den Kopf schütteln: „Ich kann mich erinnern, als ich nach Runde zwei zu meiner Frau sagte: ,Die sind doch alle krank hier’“, lacht Vetter. Gerade die Läufer, die bereits drei oder gar fünf Bändchen für jede absolvierte Runde am Handgelenk hatten, motivierten ihn aber auch.

Mit Vorfreude merkte er schließlich, dass nur noch sieben Kilometer zu absolvieren waren und so bedankte er sich auf der letzten Runde bei allen Helfern der Verpflegungsstände sowie den Stimmungsmachern an verschiedenen Stellen entlang der Strecke. Nach 12:46 Stunden war es dann soweit: „Nachdem in der Zielgasse noch Zuschauer abklatschte, welche ich gar nicht kannte, empfing mich die Familie mit lautem Jubel. Es war geschafft, ich war im Ziel und zu meinem Erstaunen in noch guter Verfassung nach meiner ersten Langdistanz. Was für ein Tag!“, war Vetter voller Emotionen.

„Leider war im Ziel zu hören, dass es nicht alle Teilnehmer bis dorthin geschafft hatte, in Folge von Unterkühlung, technischer Defekte oder Stürzen.“ Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmer und deren Anhang ein Feuerwerk über der Ostsee.

„Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich auf diesem Weg nochmals für die sportliche Unterstützung von Steffen Fleischer bedanken. Ebenso nochmals ein dickes Dankeschön an meine Frau Susi und meine Tochter Elli. Beide mussten in den letzten Monaten oftmals auf mich Rücksicht nehmen und haben mich trotzdem so toll am Wettkampftag unterstützt. Ohne diese Unterstützung hätte ich sicherlich nicht den Willen gehabt, die Strapazen einer Langdistanz auf mich zu nehmen und dabei noch Spaß zu haben“, zog Vetter ein mehr als positives Fazit.

Quelle: Volksstimme vom 24.08.2023

Fotos: privat




Letzte Änderung: 06.09.2023
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