22.09.2025 12. Drei-Brücken-Lauf Schönebeck (LC 14) (SC 6), 51. Berlin Marathon
Plan B beim Hitzemarathon in Berlin
Endspurt für die Gaensefurther im Novo Nordisk Landescup Sachsen-Anhalt und im Solvay-Cup des Salzlandkreises
Kann man einen Marathon beschreiben und wenn ja, wie? So begann Edgar Schmidtke seinen Bericht an die Bode-Runners, die am Sonntag gespannt die Ergebnislisten im Live-Stream verfolgten. Es ist ein Ziel und ein langer Weg dahin, schrieb Schmidtke weiter. Manchmal dauert es länger, sein Ziel zu erreichen – so wie bei mir heute. Eines ist aber immer wichtig, um Ziele zu erreichen, das ist der Anfang. Wieder „Gaensehaut“ pur beim Einklatschen, bevor 55.000 Starter auf die 42,195 Kilometer lange Reise geschickt wurden. „Auch dafür liebe ich diesen Marathon, weil jedem Anfang hier ein Zauber innewohnt, der einen bis in das Ziel trägt!“
Bei einem schauten die Vereinsfreunde ganz genau hin: Rinaldo Schielke, der auf sein Traumziel unter drei Stunden trainiert hatte und große Erwartungen auf den schnellen Kurs in Berlin setzte. Er berichtete: „Angelaufen bin ich mit einer Zielzeit für 2:59:59 und bis Kilometer 26 war ich auch genau auf Kurs! Hitzebedingt musste ich leider Tempo rausnehmen. Ab dann bin ich „nur“ noch nach Plan B gelaufen, die persönliche Bestleistung musste fallen!“ Und wie sie fiel, mit 3:05:59 Stunden war der Gaensefurther ganze fünf Minuten schneller als noch bei seiner letzten Teilnahme, beim 50. Jubiläumslauf. Bis zum Traumziel fehlten also nochmal genau fünf Minuten. Machbar? Wenn Körper, Geist und vor allem das Wetter mitspielen, vielleicht. Dem hart trainierenden Ausdauersportler wäre dieser Triumph jedenfalls sehr zu wünschen.
Nach ihrem Marathondebüt 2022 schaffte auch Sandra Homann den 51. Berlin Marathon. Man liest in ihrem Chat: „Das Ziel war klar gesteckt. Gesund ankommen, keine Zeiten im Kopf, dafür war ich auch überhaupt nicht trainiert! Also langsam ins Rollen kommen, die Verpflegungspunkte nicht ignorieren und, wenn nötig, auch mal gehen. Daran habe ich mich gehalten – Finisher!“ „Der Berlin Marathon wirkt nach und das ist gut so!“, zieht Schmidtke sein ganz persönliches Fazit. „Muskelkater zeugt von körperlichen Anstrengungen und Erinnerungen halten frisch, wenn sie wieder erlebt werden. So bleibt dieser Lauf allgegenwärtig, weil er von Schmerzen bis zu Glücksgefühlen alles beinhaltet, was in fünf Stunden zu durchleben ist. Stolz inklusive, denn der ist nicht vorbei, der bleibt – Berlin, wir sehen uns 2026 wieder!“ Mit Verena Hildebrandt, Alexander Topf und Jens Schlottag hatten drei weitere Gaensefurther den heißen Berliner Asphalt an diesem Sonntag unter den Füßen.
Nur schlappe sieben oder 14 Kilometer gab es für den Rest der Truppe beim 12. Drei-Brücken-Lauf in Schönebeck zu absolvieren. Als vorletzter Lauf im Novo Nordisk Landescup Sachsen Anhalts und auch fast am Ende des Solvay-Cups, sind die Teilnehmer, welche es in die Wertungen geschafft haben, derzeit eifrig am Zusammenrechnen. „Schaffe ich es noch auf Platz eins?“, großes Fragezeichen bei Mario Kreutzmann. Tritt er beim letzten Wertungslauf am Geiseltalsee an, sollte dieses Vorhaben gelingen. „Habe ich genug Vorsprung und kann meine Goldmedaille trotz Verletzung halten?“ Bei der Langzeitverletzten Kirsten Geist ist der erste Platz wohl leider Geschichte, bei Francesco Navarra wird der Punktevorsprung reichen. Neuzugang Viktoriia Kolchyk kam verletzungsbedingt in dieser Saison noch nicht als Gaensefurther zum Einsatz. Ihr zweiter Platz in der Cupwertung ist vielversprechend. Die Bode-Runners wünschen ihr eine schnelle Genesung und freuen sich auf die nächste Saison. Anja Kroner, Nicole Zaschke, Daniel Bierbach, Jens Kunkel und Renate Liedtke könnten noch auf den ersten Platz in ihren Altersklassen vorlaufen. Die Konkurrenz hat nur wenige Punkte Vorsprung. Anika Bock, Lina Epperlein und Tina Funke, derzeit auf Platz vier in ihren Altersklassen, müssen beim nächsten Cuplauf antreten um auf das Podest zu laufen. Bei maximal 36 Punkten für den ersten Platz ist noch alles drin, denn die Frauen liegen allesamt dicht beieinander. Die Altersklassen W45 und M50 werden fast ausschließlich von den Gaensefurthern angeführt. Insgesamt konnten sich nach 14 Wertungsläufen 186 Teilnehmer qualifizieren. Der Geiseltalseelauf wird es also richten!
Quelle: Sabine Börner
Fotos: Verein